Jürgen Schadeberg - Seen and Unseen

28. April 2017 - 29. Juli 2017

Seine Leica Kamera hat er immer mit dabei. Geboren 1931 in Berlin verlässt Jürgen Schadeberg als erster weißer Fotograf Deutschland und geht 1950 nach Südafrika, um die Apartheid zu dokumentieren. Als einziger Weißer arbeitete er als Cheffotograf und Bildredakteur für das Kultmagazin  Drum. Anfangs lichtet er Musiker, Bikini-Schönheiten und Starlets ab. Später wandelt sich das Magazin auch zu einem politischen Sprachrohr, das den pulsierenden Alltag der Menschen in den Townships und den Homelands beschreibt. Das ist auch die Zeit, in der er seine ersten Aufnahmen von dem großen Staatsmann und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela macht.

Mitte der 1960er-Jahre verlässt er auf politischen Druck hin Südafrika für etwa 25 Jahre, um in Europa und vor allem in Großbritannien das bunte Treiben der 1960er und 1970er-Jahre festzuhalten. Ebenso dokumentarisch sind seine Aufnahmen der Berliner Mauer und die Lebensgeschichten der Menschen innerhalb eines zerrissenen Deutschlands. Die eindrucksvollen Aufnahmen sind u.a. im Time Life Magazine und im Stern zu sehen. Jürgen Schadeberg versteht es in seinen Bildern unentdeckte Momente und Kontraste zu setzen, die sich durch politische Missstände, Melancholie und Humor äußern. Seine Schwarz-Weiß-Fotografien beweisen durch den stimmungsvollen Einsatz von Licht und Schatten, seiner Kompositionsfähigkeit und dem scharfen Blick für den Moment, dass er sein durchaus meisterhaftes Handwerk versteht.

Die Ausstellung zeigt sowohl eine große Auswahl seiner berühmten Fotografien, als auch ein Konvolut unbekannter Schätze, die jahrelang niemand zu Gesicht bekommen hat und nun erstmals aus seinem Archiv hervorgebracht wurden.