Mack, Ulrich

*19. Juli 1934, Glasehausen, Thüringen

Ein „Klassiker“ seines Fachs, der in rund fünf Jahrzehnten ein ebenso reiches wie facettenreiches Werk geschaffen hat. Ulrich Mack war in bewährter Manier als Reporter unterwegs. Er hat bemerkenswert einfühlsame Künstler- und Politikerporträts geschaffen. Mit der diskreten, schnellen Leica wusste er ebenso versiert umzugehen wie mit dem Großformat oder dem Sofortbild. Er fotografierte im Geist einer „Photographie humaniste“, aber auch konzeptionell in Gestalt von ambitionierten Langzeitprojekten im Selbstauftrag. Nicht zu vergessen, seine Zeit als Professor in Dortmund, wo er über zwei Jahrzehnte dem fotografischen Nachwuchs den Weg wies.

Vor diesem Hintergrund überrascht, dass Ulrich Mack bis heute für viele ein Geheimtipp ist. Der Kunstbetrieb liebt Fotografen, die sich thematisch oder stilistisch auf einen simplen Nenner bringen und damit „labeln“ lassen. Mack entzieht sich allen Schubladen. Immer wieder hat er sich neu erfunden, neue Themen und Herausforderungen gesucht, auch stilistisch, ästhetisch regelmäßig Neuland betreten.

Die umfangreiche Werkschau in der Leica Galerie Frankfurt präsentiert alle Aspekte in Ulrich Macks thematisch wie stilistisch breit angelegtem Schaffen. Bildnisse namhafter Schriftsteller (Henry Miller, Peter Rühmkorf, Günter Grass) sind ebenso zu sehen wie Porträts befreundeter Bildhauer und Maler (Alexander Calder, Max Ernst, Françoise Gilot). Die Ausstellung präsentiert seine großen Reportagen (Sechs-Tage-Krieg, John F. Kennedy in Deutschland), aber auch seine freien Serien, beginnend mit einem formstrengen Blick auf das alte Ruhrgebiet und endend mit seinen großen Landschaften, gebündelt unter dem Titel „Stille – Weite –Ferne“. Selten in jüngerer Zeit ist das Thema so einfühlsam, präzise, sinnlich mit der Kamera beschrieben worden: Natur als die eigentliche Wurzel unseres Seins.