Brönner, Till

*6. Mai 1971, Viersen, Nordrhein-Westfalen

Geboren in Viersen, aufgewachsen in Rom und Bonn-Bad Godesberg ist Till Brönner heute ein herausragender deutscher Jazzmusiker mit hohem Bekanntheitsgrad. Im Anschluss an eine klassische Trompetenausbildung studierte er Jazztrompete an der Musikhochschule in Köln. Stilistisch fühlt er sich in verschiedenen Facetten der Jazzmusik wohl. Der Musiker wurde für sein Werk schon mehrfach u.a. mit dem Echo ausgezeichnet und ist international in der Musikszene etabliert. Gespielt hat er mit Jazzgrößen wie Dave Brubeck, Natalie Cole, Tony Bennett und Ray Brown. Auch als Solokünstler ist er extrem erfolgreich und hat erst kürzlich sein 16. Album „The Movie Album“ bei WLM Records veröffentlicht. Seine letzten Alben schafften es unter die Top Ten der deutschen Musikcharts.

Talent beweist Till Brönner jedoch nicht nur als Musiker, sondern auch als Fotograf. Er tauscht die Position vor der Kamera mit jener hinter der Kamera ein, sodass er vom Betrachteten zum Betrachter wird. Sein Genre sind Porträts, deren Protagonisten Musikerkollegen, Schauspieler, Schriftsteller und Künstler sind. Als leidenschaftlicher Leica-Fan sind alle seine Aufnahmen mit einem Leica M- und S-System entstanden.

Den Moment für die Porträts findet Till Brönner zumeist nach Auftritten, bei Zusammenkünften oder anderen Veranstaltungen. Sein fotografischer Stil zeigt die Reduzierung auf das Wesentliche, ohne dabei das Gespür für den emotionalen Moment zu verlieren. Durch das Unmittelbare, also die Nähe zum Dargestellten sowie durch den meist auf das Gesicht gerichteten Fokus, scheint der Blick des Subjekts den Betrachter in seinen Bann zu ziehen. Resultierend bringen die ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Aufnahmen in persönlicher und direkter Weise die Charaktere der Dargestellten zum Vorschein.

Die Verbindung von Musik und Fotografie liegt für Till Brönner sehr nahe: Die Improvisation und die Spontanität innerhalb der Jazzmusik sind jeweils auch Elemente, die der Fotografie behaftet sind. Beide Bereiche leben von Impulsen, die sich im Akustischen und im Visuellen niederlegen und die Sinne des Zuhörers bzw. Betrachters anregen.